Juli | August
Gebetsnachrichten
Juli
1 Do – 7 Mi Pakistan
Die beiden christlichen Krankenschwestern Mariam Lal und Navish Arooj hatten die Anweisung eines Vorgesetzten befolgt und Aufkleber mit Koranversen in einem staatlichen Spital von Faisalabad entfernt. Nach Beendigung ihres Dienstes verliessen sie am Abend des 8. April 2021 das Krankenhaus. Am nächsten Tag wur-den sie von Dr Mirza Muhammad Ali der Blasphemie angeklagt, worauf ein wüten-der Mob, darunter auch Mitglieder der mus-limischen Extremistenorganisation Teh-reek-e-Labbaik Pakistan (TLP), die beiden Krankenschwestern angreifen wollte. Der Mob stürmte aufs Spital zu und skandierte: «Tod den Gotteslästerern!» Zum Glück hat-te jemand rechtzeitig die Polizei alarmiert. Mariam und Navish wurden in Gewahrsam genommen, wo sie bis heute auf ihr Urteil warten. Ihre Familien sind aus Angst vor dem islamistischen Mob untergetaucht. CSI setzt sich in Pakistan seit Jahren für Opfer des häufi g willkürlich gehandhabten Blasphemiegesetzes ein. (Seite 4) msn/csi
8 Do – 14 Mi Nigeria
Am 20. April 2021 wurden 18 christli-che StudentInnen der Universität Greenfi eld in Kaduna durch mutmassliche Fulani-Isla-misten verschleppt. Die Entführer töteten kurz darauf fünf Geiseln, darunter die bei-den Frauen Dorathy Tirnom Yohanna und Precious Nwakacha. Wie ein Polizist mit-teilt, forderten die Entführer für die 18 Geiseln ein Lösegeld von umgerechnet 1,8 Mio. Franken. Dorathys Familie ist fassungslos: «Unsere Herzen und unser Frieden sind gebrochen.» Jonathan Asake, Präsident der «Southern Kaduna People’s Union (SO-KAPU)», erklärt, dass es im Bundesstaat Kaduna täglich zu Entführungen kommt. «Die Schulen sind nicht sicher, die Strassen ebenso wenig. Aufgrund der Zunahme von Entführungen sollte die Landesregierung für Kaduna den Ausnahmezustand ausrufen.» CSI setzt sich in Nigeria für die Opfer von islamistischen Übergriffen ein. Zudem hat CSI am 30. Januar 2020 eine Genozidwar-nung für Nigeria herausgegeben. msn/csi
15 Do – 21 Mi Pakistan
Das Obergericht von Lahore hat am 3. Juni 2021 das christliche Ehepaar Shagufta Kausar (52) und Shafqat Emmanuel (49) vom Vorwurf der Blasphemie freigesprochen. Die «Beweise» seien verfälscht und die Aussagen der Anklage manipuliert gewesen, so dessen Verteidiger Saif Ul Malook. Shagufta und Shafqat waren 2014 zum Tode verurteilt worden. Ein Imam hatte ihnen vorgeworfen, blasphemische Textnachrichten mit Beleidigun-gen des Propheten Mohammed verschickt zu haben. Das Paar wurde im Gefängnis ge-foltert, «damit sie die falsche Anschuldigung gestehen», erklärt Malook, der froh ist, dass die Richter bei der Anhörung den Einschüch-terungsversuchen der Staatsanwaltschaft standhielten. Der muslimische Anwalt fordert nun, dass das freigesprochene Paar zu sei-nem Schutz im Ausland Asyl erhält. Vor der Festnahme hatte die vierfache Mutter Sha-gufta als Reinigungskraft gearbeitet. Shafqat ist seit 2004 von der Hüfte abwärts gelähmt und nicht arbeitsfähig. Die Verhaftung der beiden hatte internationale Proteste ausge-löst. CSI ermutigte das Paar mehrmals durch Weihnachts-Solidaritätsaktionen. msn/vatcn
NigeriaTraueranzeige für Dorathy Tirnom Yohanna. Sie wurde entführt und umgebracht. msn
Pakistan
Nach über sieben Jahren Haft endlich frei. Shagufta Kausar und Shafqat Emmanuel. msn
Golrokh Iraees Einsatz für die Menschen-rechte sind dem iranischen Staat ein Dorn im Auge. fb
22 Do – 31 Sa Indien
Der Hindunationalismus wird immer stärker. Religiöse Minderheiten wie Christen werden mittlerweile nicht nur von wütenden Hindu-Mobs auf dem Land attackiert. Auch unter gebildeten Hindus in urbanen Zentren wächst der Unmut gegen Christen. Diese ne-gative Haltung wird von der Regierungspar-tei BJP (Bharatiya Janata Party) vorgelebt. So wurde kürzlich im südlichen Gliedstaat Tamil Nadu im Auftrag der dortigen BJP-Regierung eine Kirche dem Erdboden gleich-gemacht. Als Grund für die Zerstörung gab die Regierung an, dass die Kirche auf ihrem Grundstück gebaut sei. Dass die Kirche seit 27 Jahren dort gestanden hat, tat nichts zur Sache. CSI setzt sich Indien für die Rechte der Christen ein, mit Hilfe von einheimischen Juristen. (Seite 6) csi
August
1 So – 7 Sa Nigeria
2020 konnte CSI Lebensmittel an meh-rere tausend Menschen in Not verteilen. Die meisten dieser Begünstigten sind Chris-ten, die bei Angriffen durch islamistische Terrormilizen wie Boko Haram oder Fulani-Islamisten Familienangehörige verloren ha-ben. Hunderttausende Menschen in Nigeria leiden an Hunger, weil ihre Ernte bei Über-fällen vernichtet wurde. Zudem sind sie von der seit Jahren andauernden Rezession schwer betroffen. Beten wir für eine Ver-besserung der politischen Lage, damit sich die Wirtschaft erholen kann und die Regie-rung ein Mittel gegen die schweren islamis-tischen Übergriffe einsetzt. (Seite 10) csi
8 So – 14 Sa Südsudan
Die Südsudanesin Adut Atak Deng war über 20 Jahre lang im Sudan als Sklavin gefangen. Während dieser schier unendlich langen Zeit wurde sie ständig beschimpft. Zudem musste sie immer wieder Prügel einstecken und wurde vom Sohn des Skla-venhalters sexuell missbraucht. Sie wur-de ferner zum Islam gezwungen. Trotz der furchtbaren Lebensumstände gab Adut ihren christlichen Glauben nicht auf. Sie bat Gott immer wieder, dass er sie aus dieser Tortur befreien möge. Ihr Gebet wurde erhört: Am 12. Februar 2021 wurde Adut von einem sudanesischen Händler im Auftrag von CSI befreit und in ihre Heimat zurückgeführt. Danken wir Gott dafür. (Seite 14) csi

Nigeria Nahrungsmittelvertei-lung in Kafanchan. csi
15 So – 21 Sa Iran
Die Menschenrechtsaktivistin Gol-rokh Iraee wurde am 12. April 2021 wegen «staatsfeindlicher Propaganda» zu einem weiteren Jahr Haft verurteilt. Zudem wurde ihr ein Reiseverbot von zwei Jahren aufer-legt. Iraee sass bereits von Oktober 2016 bis April 2019 in Haft. Dies wegen einer un-veröffentlichten Kurzgeschichte, in der sie die Praxis der Steinigung von Frauen wegen Ehebruchs kritisierte. Im November 2019 wurde sie wegen «Beleidigung des Obersten Führers» und «Propaganda gegen den Staat» erneut inhaftiert. Im Dezember 2020 drangen Wärter mit Elektroschockern in ihre Zelle ein und zerrten Iraee an ihren Haaren heraus, um sie für einige Wochen ins berüchtigte Evin Gefängnis zu verlegen. Mittlerweile sitzt sie in einer anderen Haftanstalt, in der sie weder telefonieren noch ihre Familie kontaktieren kann. Zudem wurde es ihr verwehrt, ihren an Krebs erkrankten Ehemann Arash Sadeghi zu besuchen. uscirf
22 So – 31 Di Nigeria
Franklyne Ogbunwezeh, Leiter der CSI-Genozid-Prävention in Subsahara-Afrika, war vom 6. April bis 1. Mai 2021 in Nigeria. Wäh-rend seines Aufenthalts sprach er mit Gou-verneuren von diversen Gliedstaaten und gab Interviews über die Arbeit von CSI in Nigeria. Zudem traf sich Franklyne mit Christen, die sich wegen ihres Einsatzes für angegriffene christliche Gemeinschaften in Lebensgefahr befi nden, darunter Obadiah Mailafi a, Masara Kim sowie die CSI-Partner Sarah Ochekpe und Solomon Dalyop Mwantiri, über die CSI schon berichtet hat. Franklyne fühlt sich in seiner Befürchtung bestätigt, dass Nigeria auf einen Bürgerkrieg zusteuern könnte. Dies auch deshalb, weil die muslimische Landesre-gierung unter Präsident Muhammadu Buhari die Attacken der durch Saudi-Arabien be-waffneten Fulani-Islamisten unterstützt. Den Christen, die knapp die Hälfte der Bevölke-rung Nigerias ausmachen, drohe ein Genozid. Im nächsten CSI-Magazin vom Sep-tember 2021 erscheint ein Interview über Franklyne Ogbunwezehs Besuch in Nigeria.
Interview von «Linda Ikeji TV» mit Franklyne Ogbunwezeh:
www.youtube.com/watch?v=azWpku1bueA
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